In einer nur zweistündigen Fahrt mit dem Schnellboot (sehr effizient und unbedingt zu empfehlen: die Boots-Company Blue Water Express) gelangt man von Bali auf die nur 35 Kilometer entfernte Nachbarinsel Lombok und damit in einen ganz anderen Kulturkreis. Während die Menschen auf Bali zu 80 Prozent dem Hinduismus angehören, leben auf Lombok 90 Prozent Moslems, Sasak genannt. Die Rundfahrt von Senggigi an der Westküste mit seinen von Palmen umrahmten Buchten in den Norden der Insel war ein ganz besonderes Landschafts- und Kulturerlebnis:
Lombok ist unglaublich grün, wenn auch insgesamt nicht ganz so üppig tropisch wie Bali, was daran liegt dass es etwas trockener ist – in der Regenzeit durchaus ein gewisser Vorteil! Die Menschen sind – egal welcher Glaubensrichtung – hier mindestens genauso freundlich und hilfsbereit wie auf Bali, was ich schon bei der Ankunft am Hafen an der Herzlichkeit gespürt habe, mit der uns unser Guide Aga Khan (kein Künstlername!) in Empfang genommen hat. Mit bestem selbst beigebrachtem Deutsch, hat er uns Land und Leute nähergebracht…und uns im Zwei-Stunden-Takt mit hausgemachten süßen Teilchen aus der hauseigenen Konditorei versorgt.
Zu Beginn unserer Tour waren wir auf dem kunterbunten traditionellen Markt in dem Örtchen Lendang Bajur, wo es von gekochten Hühner köpfen und –krallen über Trockenfisch bis hin zu Plastikgeschirr alles gibt, was sie hiesige Hausfrau so braucht. Vor dem Markt parkt eine wilde Mischung aus Pferdewagen, Mopeds, Fahrrädern, Handkarren und allerlei sonstigen Fortbewegungsmitteln.
Vorbei an leuchtend grünen Reisfeldern ging’s hinauf zum Sasakdorf Senaru, in dem die ursprünglichen Bauern der Insel noch heute in sehr einfachen Verhältnissen in Hütten aus Bambus mit Palmblätterdächern leben. Bei einem Gespräch mit einem der Dorfführer habe ich erfahren, dass die Herren hier noch einiges für ihre Auserwählte berappen müssen, wenn sie sie ehelichen wollen. In seinem Fall 1000 alte Münzen, eine Million Rupia und eine Kuh! Nicht gerade günstig:-) Aber die Ehe hält seit zehn Jahren – die Investition hat sich also gelohnt!
Nachdem bei der Weiterfahrt hinauf über weite Serpentinenstraßen Lomboks höchtster Berg, der 3726 Meter hohe Vulkan Gunung Rinjani, leider von Wolken umhüllt war, zog es uns von seinem Fuße bei ca. 1.600 Metern Höhe schnell wieder hinab in die Dörfer, wo wir uns zum Abschluss eines herrlichen Tages, nach Begegnungen mit braunen Waranen, giftgelben (aber ungiftigen Spinnen), frechen Makaken und noch frecheren Grundschülern in einem Restaurant für Einheimische in Mataram, einem der Hauptorte der Insel, an original Lombok-Speisen versuchten: chilischarfes Huhn (Lombok bedeutet nämlich Chili), geröstetes Tempé (gepresste Blöcke aus Sojabohnen, die in Schnittchen präsentiert werden), Wasserspinat mit Koblauch und Sojasauce, gebratener Reis und allerlei scharfe und süßliche Satésaucen. Der Witz bei der ganzen Sache: Indonesier essen alles mit den Fingern – und zwar sehr elegant. Wir habens auch versucht, aber von Eleganz keine Spur. Aber lecker war’s… und höllisch scharf – Lombok eben!
Ich kann die Tour von Bali aus zusammen mit einem Abstecher zu den Gili-Inseln (siehe Blog vom 3.2.2013) nur wärmstens empfehlen.
FTI Reisen: "Inselerlebnis Gili und Lombok"- Privattour mit 5 Nächten ab/bis Lombok oder Bali
- Stationen: Sengiggi Beach, Rambitan, Penunjak, Kuta Beach, Tanjung Aan Beach, Gili Nanggu, Gili Trawangan
Preis ab 499 Euro pro Person und Übernachtung im Doppelzimmer.
Informationen und Buchungen unter www.FTI.de oder Tel. 01805 / 384 500 sowie im Reisebüro.